Krieg trifft  unschuldige Opfer

Zum Wesen des Krieges gehört es vor allen Dingen, dass es auch unschuldige Opfer gibt. Oft werden, wie wir wissen, die Ungerechten zuletzt getroffen; es werden viele Gerechte getroffen.“ Recht hat Joschka Fischer, als er dies am 8.11. vor dem Bundestagsplenum gesagt hat. So ist denn auch die Liste der so genannten „Kollateralschäden“ des Bombenkrieges entsetzlich lang.

Hier ein paar Beispiele, die NICHT aus Quellen der Taliban oder der AIP kommen:

Dorf bombardiert

Eine Gruppe ausländischer Journalisten konnte unter Aufsicht der Taliban das bombardierte Dorf Kurram besichtigen, wie „Spiegel online“ am 17.10. berichtet hat. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Associated Press berichteten Bewohner von bis zu 230 Getöteten seit Beginn der Luftschläge.

Rotkreuzlager absichtlich bombardiert

Am 16.10 wurden zwei Lagerhäuser des Roten Kreuzes in Kabul bombardiert und zerstört. Auf dem Dach eines jeden Lagerhauses war gut sichtbar ein drei-mal-drei Meter großes rotes Kreuz auf weißem Grund. Nach Protesten des IKRK unter Hinweis auf das Völkerrecht und mit genauer Lagebeschreibung seiner Hilfsgüterlager bombardierten die Alliierten das selbe Lager am 23.10 noch einmal. Nahrungsmittel und Decken für etwa 55.000 Familien wurden zerstört. Laut NBC geschah dies absichtlich, damit die Nahrungsmittel nicht den Taliban in die Hände fallen.

Wohnhäuser bombardiert

Die französische Nachgichtenagentur AFG berichtete am 21.10., dass in Kabul zwei Wohnhäuser von einer Bombe getroffen worden sind, wobei acht Menschen ums Leben kamen. Die Häuser befanden sich im Wohnviertel Chair Chana, wo sich keine bekannten Stützpunkte der Taliban befanden.

Pilgerort bombardiert

Alliierte Bombenangriffe haben einen Sufi-Pilgerort, der besonders vor Freitagen Gläubige anzog, zerstört, und zwar gerade an einem Donnerstag von 9 Uhr abends bis Freitag früh. Dies berichtete die taz am 13.11. unter Berufung auf den CNN-Journalisten Haider. Dieser hatte dort nichts gefunden, was auf einen Militärstützpunkt deuten könnte.

Bergdorf bombardiert

Im gleichen Bezirk wie der zerstörte Pilgerort entdeckte Haider das durch Bomben zerstörte Dorf Usmanzai. Dessen Bewohner hätten in größter Armut in Berghöhlen gelebt, die vermutlich von den Alliierten fälschlicherweise für Taliban-Verstecke gehalten wurden.

Altenheim von Bombe getroffen

Eine amerikanische Bombe hat  nach Angaben der Pentagon-Sprecherin Victoria Clarke vom 23.10.  ihr Ziel verfehlt und hat ein Altersheim bei Herat getroffen. (Quelle: „Spiegel-online“)

Wohnhaus in Kabul und 2 Dörfer bombardiert

Ein Reporter der Nachrichtenagentur AP sah in Kabul nach einer Luftattacke auf die Stadt, die Leichen von vier Kindern und einem Mann. Der arabische  Sender Al Dschasira berichtete von 15 getöteten Zivilisten. Es wurden Bilder von Kindern gezeigt, die tot unter Trümmern eines Wohnhauses hervorgezogen wurden. In einem Dorf seien nach Angaben italienischer Ärzte außerdem 16 weitere Menschen getötet worden. Weiterhin wurde berichtet, dass ein Dorf im Gebiet der Nordallianz getroffen worden ist. (Quelle: „Spiegel-online, 28.10.)

Marmorfabrik bombardiert

Der Journalist Christoph Hörstel, der regelmäßig in den Tagesthemen aus Kabul berichtet hat, berichtete am 11.11. von der Bombardierung einer Marmorfabrik. Weit und breit seien keine Militärischen Ziele in der Nähe. 

Nordallianz plündert UNO-Hilfskonvoi

Am 14.11., dem Tag der Befreiung Kabuls von den Taliban, berichtete die französische Nachrichtenagentur AFP von einem Überfall der Nordallianz auf einen Hilfsgütertransport des UNHCR. Der Transport wurde geplündert und mindestens ein Fahrer getötet.

„Die Bombe soll Menschen töten“

sagt der US-Offizier Peter Pace über die 7.5-Tonnen-Bombe „Daisy Vutter“, die stärkste nichtnukleare Bombe. Bei ihrem Aufschlag verteilt sich eine Benzinwolke in einem 300m-Umkreis. Nach der Zündung wird der Umgebung derat viel Sauerstoff entzogen, dass die Lungen platzen. Mindestens drei Bomben dieses Typs wurden in Afghanistan eingesetzt (Quelle: nrw-taz 15.11.2001)

Flüchtlingsfhilfe: Deutschland Schlusslicht

Der UN-Flüchtlingshochkommissar Ruud Lubbers hat von der Bundesregierung mehr Unterstützung gefordert: "Die Norweger zahlen uns fünf Dollar pro Einwohner, die Amerikaner einen, die Deutschen aber nur 50 Cent", kritisierte er. Dem Flüchtlingshilfswerk fehlen dieses Jahr 100 Millionen Dollar.
 

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